Dos and Don'ts im Hundenapf

Es ist schon bemerkenswert, was sich in den letzten Jahren im Hundeernährungsbereich getan hat. Wenn man bedenkt, dass die Futtermittelindustrie erst vor ca. 100 Jahren ihren Ursprung nahm, Hunde aber seit einem Vielfachen der Zeit an unserer Seite sind, kann man nur staunen.

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Mittlerweile gibt es eine unfassbar große Auswahl an Produkten und Ernährungsweisen. Wir unterscheiden eine Vielzahl an Fertigfuttermitteln und Möglichkeiten, die Nahrung selbst zuzubereiten. 

Da man als Hundehalter alles richtig machen möchte, steht man meist einer großen Frage gegenüber:

Was ist das eigentlich – das Richtige? 

Heute möchte ich etwas Licht ins Dunkel bringen.

Erfahrungsgemäß führt bereits die Auswahl der Fütterungsform zu großer Verunsicherung. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich Lager bilden, die das eine verherrlichen und das andere verteufeln.

Wir unterscheiden Trockenfutter, Nassfutter oder selbst zubereitete Menüs.

Alle Fütterungsmethoden haben ihre Berechtigung – und ihre Vor- und Nachteile. Welche man für sich und seinen Hund wählt, ist eine ganz individuelle Entscheidung. Und genau das ist auch in Ordnung!!! Es gibt nicht die eine richtige Methode – sondern nur die, die am besten zu eurem Alltag passt.

Hier ein paar Vorteile, die bei der Entscheidung helfen können:

Trockenfutter ist zum Beispiel super praktisch für unterwegs. Es ist leicht zu lagern, schnell serviert und lässt sich gut portionieren. Man kann es als Snack verwenden und so zum Beispiel in Schnüffelmatten verstecken oder in Futterbeuteln apportieren lassen.

Nassfutter hingegen punktet häufig mit einem intensiveren Geschmack und wird deshalb von vielen Hunden besonders gern gefressen. 

Wer sich für selbst zubereitete Menüs entscheidet, behält die volle Kontrolle über die Zutaten – ideal, wenn man auf bestimmte Inhaltsstoffe achten muss oder möchte. Gerade Futtermittelallergiker kommen meist gar nicht drum herum, insbesondere im Rahmen der Diagnostik. 

Demgegenüber stehen die Nachteile:

Da Trockenfutter so kompakt ist und eine hohe Energiedichte aufweist, muss man die Futtermengen genau im Auge behalten. Schon geringe Mengen haben vergleichsweise viele Kalorien. Außerdem ist es für nierenkranke Tiere (oder auch Katzen) nicht so gut geeignet wie Futter, das von Natur aus einen höheren Flüssigkeitsgehalt aufweist.

Einen Minuspunkt bei der Verwendung von Nassfutter stellt ganz klar die hohe Menge an Verpackungsmüll dar. Der Grund dafür ist der anteilig geringe Kaloriengehalt und die damit höhere Futtermenge. Zudem müssen angebrochene Dosen schnell verbraucht werden, da sie nach dem Öffnen eine geringe Haltbarkeit aufweisen. Nassfutter ist übrigens auch vergleichsweise teurer als die anderen Varianten.

Der Nachteil selbst zubereiteter Rationen liegt klar auf der Hand: Der Zeitaufwand ist vergleichsweise groß. Ohne professionelle Beratung droht zudem ein Mangel oder eine Überversorgung an Nährstoffen. Wenn man sich vorher nicht genau genau informiert, ist die Gefahr gegeben, dass nicht für den Hund geeignete bzw. giftige Lebensmittel verwendet werden. Auf Reisen kann es weiterhin kompliziert sein, die Mahlzeiten selbst zuzubereiten und alle nötigen Zutaten beziehen zu können.

Wichtig ist: Egal wofür du dich entscheidest – deinem Hund muss es schmecken und er muss es gut vertragen.

Fertigfutter – worauf kommt es generell an?

Wer zu Fertigfutter greift, sollte die Verpackung genau unter die Lupe nehmen. Entscheidend ist, ob es sich um ein sogenanntes Alleinfuttermittel handelt. Nur dann ist das Futter (zumindest theoretisch) bedarfsdeckend und versorgt deinen Hund mit allen wichtigen Nährstoffen.

Ergänzungsfuttermittel oder Einzelfuttermittel dagegen liefern nur bestimmte Komponenten und dürfen auf keinen Fall dauerhaft allein verfüttert werden. Doch auch wenn „Alleinfutter“ drauf steht, ist nicht immer alles drin, was drin sein sollte.

Ein guter Hinweis ist die Deklaration der Zusatzstoffe: Fehlen diese komplett, kann das Futter gar nicht bedarfsdeckend sein. Im Zweifel berät ein Experte für Tierernährung, ob es sich um ein Alleinfuttermittel handelt.

Gerade bei steigenden Fallzahlen von Futtermittelallergien gilt außerdem: Weniger ist oft mehr. Eine kurze, übersichtliche Zutatenliste ist in vielen Fällen ein Pluspunkt.

Selbst kochen – aber richtig!

Wenn du die Mahlzeiten selbst zubereiten möchtest, solltest du dir im Klaren darüber sein, dass das etwas mehr Wissen und Vorbereitung erfordert. Eine ausgewogene Rezeptur besteht in der Regel aus:

  • einer Proteinquelle
  • einer Kohlenhydratquelle
  • Gemüse
  • Öl
  • und einer abgestimmten Mineralstoffmischung

Besonders bei den Kohlenhydraten ist wichtig: Sie müssen gut aufgeschlossen sein, also richtig weich gekocht werden, damit dein Hund sie überhaupt verwerten kann.

Auch bei der Eiweißversorgung ist Sorgfalt gefragt. Die Proteinquelle sollte den tatsächlichen Eiweißbedarf deines Hundes decken – das ist mit pflanzlichen Zutaten nicht immer ganz einfach. Zudem kann die Zubereitung aufwendiger sein: einweichen, abspülen, kochen, pürieren – Schritt für Schritt.

Beim Gemüse gilt eine einfache Faustregel: Was Menschen roh essen dürfen, dürfen auch Hunde roh bekommen – und umgekehrt. Dennoch gibt es Ausnahmen, die absolut tabu sind: Zwiebeln, Knoblauch, Aubergine sowie lieber keine Paprika oder Tomaten.

Bei den Ölen empfiehlt sich Abwechslung – also regelmäßig die Sorte zu wechseln. Algenöl ist beispielsweise sehr gut geeignet, während Olivenöl eher ungeeignet ist.

Das Mineralstoffpulver sollte erst unter das abgekühlte Futter gemischt werden, damit hitzeempfindliche Vitamine nicht zerstört werden. Es muss exakt auf die anderen Komponenten abgestimmt werden.

Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt sich bei der Erstellung von Rezepten am besten von einer Expertin oder einem Experten beraten.

Fazit: Alles kann, nichts muss

Egal, für welche Fütterungsform du dich entscheidest – wichtig ist, dass sie zu dir und deinem Hund passt. Achte auf drei Dinge:
Bedarfsdeckung, Akzeptanz und Output – dann bist du auf dem richtigen Weg. 😊